Dank eines relativ ruhigen Jahres lag der Fokus auf der Aus- und Weiterbildung der Helferinnen und Helfer. So erreichten die Ausbildungs- und Übungsstunden einen neuen Höchststand, während sich die Einsatzstunden gegenüber dem Vorjahr mehr als halbierten, was bedeutet, daß der Landkreis Harburg von größeren Katastrophen verschont geblieben ist. Ebenso erfreulich: Die Anzahl der Aktiven stieg von 61 auf 71. Dies sind diejenigen, welche jederzeit einsatzbereit wären, um der Bevölkerung im Falle eine Zivil- oder Katastrophenschutzfalles zu helfen. Auch die Anzahl der Junghelfer (6-17 Jahre) nahm deutlich von 24 auf 41 zu und wird so für einen weitere Stärkung in den kommenden Jahren sorgen.
Die Highlights des Einsatz- und Ausbildungsjahres 2024 waren geprägt neben einigen sogenannten „stillen“ THW-Einsätzen der Fachberater, dem Ausleuchten einer Einsatzstelle, sowie der Sicherung der Infrastruktur in Wienhausen nach dem Starkregen zu Beginn des Jahres. Ein besonderes Problem ist die finanziellen Lage des THWs. Während sich die Ausgaben für Verteidigung seit der siebziger Jahre fast versechsfacht haben, schaffen es die Ausgaben für das THW gerade auf eine Verdoppelung. Es fehlt überall an Ausrüstung und Geräten, um den allumfassenden Zivilschutz der Gesellschaft sicherstellen zu können. Zudem erschweren Bürokratie und Überregulierung die Arbeit im Zivil- und Katastrophenschutz.
Mittlerweile ein Dauerthema ist die Suche nach einem neuen Grundstück. Man sei als Ortsverband zwar immer noch im Bauprogramm des THW, so berichtet Ortsbeauftragter Oliver Schildknecht, aber das ganze wird aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel nicht weiterverfolgt.
Ebenso unverständlich ist die Lage der Fachgruppe Notversorgung / Notinstandsetzung, die seit 30 Jahren kein vernünftiges Fahrzeug zur Verfügung hat und sich von einer Übergangslösung zur nächsten hangelt. Sieben gebrauchte Fahrzeuge wurden in den letzten Jahren bereitgestellt, die bereits nach kurzer Zeit wieder defekt waren. Auch das aktuelle Fahrzeug ist momentan nicht einsatzbereit und so wäre die Fachgruppe bei einem Zivil- oder Katastrophenschutz Fall nicht einsatzbereit. Der Appell an die anwesenden Politiker war daher deutlich, mehr Geld für das THW und den Zivilschutz zur Verfügung zu stellen.
Ein besonderer und erfreulicher Ausblick auf 2025 wird der 75. Geburtstag des Technischen Hilfswerks sein, der am 23. August auf dem THW-Gelände in Stelle ausgiebig gefeiert wird. Mit einer Fahrzeug- und Geräteschau, Kinderprogramm, Mitmachaktionen, sowie leckerem Essen und Getränken öffnet das THW an diesem Tag von 10 bis 17 Uhr seine Tore. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen sich über die Arbeit des THW zu informieren.
Nach den Grußworten von Vertreter*innen aus Politik und befreundeter Organisationen kam es bei einem kleinen Imbiss zu einem regen Austausch zwischen den geladenen Gästen und THW Helferinnen und Helfern.